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Angela Röhl

Wein

Wein

Hier versuche ich einige Weine zu beschreiben, die ich Ihnen empfehlen kann.
Gleichzeitig finden Sie Links zu meinen „Lieblingswinzern“
 
Besonders unterstützen möchte ich Christian Baillat: Domaine Baillat Corbières

Vor einer Woche haben wir Cuvée Emilien 2006 geöffnet, ordnungsgemäß dekantiert und getrunken. Den Rest hatte ich zurück gegossen und 5 Tage auf dem Balkon in der Kühle aufbewahrt. Jetzt habe ich Zeit und Muße und der Wein kommt wieder ins Glas. Zunächst ist er viiiiiiel zu kalt, aber irre fruchtig! Mit der richtigen Temperatur bekommt er die Saftigkeit von rotem Fruchtsaft aus Waldbeeren. Im Abgang weiche Tannine in Form von Kaffe und Bitterschokolade. Dazu meine Schokoladenkekse mit Walnussmehl, genial!
Dann stand das leere Glas eine Nacht. Das war purer Brombeerlikör in der Nase. Mure— heißt Brombeere auf französisch, aber auch reif als Adjektiv.
2006 war heiß und trocken, die Schalen waren eingetrocknet und dieser Wein ist ein Extrakt des Jahres— grandios, jetzt trinken, ein bis 2 Jahre kann er noch—

übrigens : Magnum 1999 vom Emilien ein Traum, - Könnte immer noch ein paar Jährchen, aber das ist eine Kreszenz, die ihresgleichen sucht! Nicht der moderne Schnickschnack mit Glyzerinkleb auf den Lippen— eben eine Ausnahme!!!!! Fragen Sie nach weiteren älteren Jahrgängen, auch von Clos de la Miro – es gibt noch ab 1992 aufwärts Einzelflaschen!

Sein Winzerkollege Phillippe Courrian, der Château Cascadet in einem kleinen, märchenhaften Tal mit Wasserfall hinter Talairan im Corbières bewirtschaftet, ist auch Eigentümer von Château Tour Haut Caussan im Bordeaux.
Er kocht ausgezeichnet und seine Weine sind ebenfalls das reine Vergnügen.

2004 er Château Tour Haut Caussan:
Ein Bordeaux, wie er im Buche steht. Da ist zunächst Verschlossenheit, dann öffnet sich der feuchte Märchenwald mit einer Vielfältigkeit die schließlich bei dunklen Beeren, Gewürzen, Kardamom und einem Hauch von Zimt endet— eben ein Märchen. Kann jetzt mit einigen Minuten Wartezeit direkt aus einem großen Glas im grauen Herbst zum Träumen ganz allein zu einem Buch, oder eben zum Essen, wenn es dringend sein muß ein schönes Steak mit nicht zu scharfer Kruste, oder Carpaccio mit Champignons ( da hätten wir den Wald noch einmal), getrunken werden.

übrigens: im Sommer trinkt man im Süden Frankreichs Rotwein mit Eiswürfeln! Probieren Sie es einmal! Es verstärken sich die Fruchtaromen, der Alkohol wird kaum spürbar - und man merkt manchmal erst zu spät, dass doch welcher drin war.....

Millerweile sind die französischen Weinkünste auch schon in Sachsen akut. Ein besonders empfehlenswerter Winzer und Sommelierkollege ist Frédéric Fourre, der in Radebeul Weinberge bearbeitet.
Seine Weißweine verbinden Eleganz, Frucht, Mineralität und Säure zu einem Gedicht. Der Traminer 2007 hat den typischen Rosenduft, leichten Anklang von Süße der Quitte im Mund verbunden mit Salz und feiner Säure. Ein nicht restsüßer, ungewöhnlicher und unglaublich vielfältiger Traminer, der mit den Jahren noch schöner werden wird! Ein absoluter Indvidualist!